GesellschaftsMensch

Warten auf die Weltrevolution – wann auch immer sie kommen mag, man hält sich bereit. Und in der Zwischenzeit wurden Rangfolgen eingeteilt. Diese werden durch Wörter wie „untergeordnet“, „abgeordnet“ oder „übergeordnet“ benannt.

Die Fotoarbeiten drehen sich um den Verlust der Ordnung im Falle der untergegangenen DDR. Menschen, die zur Zeit der Wiedervereinigung 40 Jahre und älter waren, haben diese Phase gesellschaftlichen Umbruchs ganz besonders intensiv wahrgenommen. Sie mussten in vielen Belangen des Lebens neu starten und waren dort genauso Anfänger wie ihre 20-jährigen Kinder.

Dieser Verlust förderte das innerliche Festhalten an alten Idealen – und das Warten: auf eine weitere Revolution, auf den Pausengong, auf den Tod. Der Mensch steckt in diesem Zustand fest wie die Figuren in Samuel Becketts „Warten auf Godot“.